Wildäcker mit Plan - Saatgut und Saatgutmischungen

Die Rolle des Saatguts:

  • Der Wildacker wird im Frühjahr (März – Mai/Juni) bestellt um eine frühzeitige Äsung anzubieten.
  • Man wählt als Saatgut i.d.R. eine Wildackermischung (z.B. unsere Pioniermischung, genaue Aussaatzeiten sind bei den Produkten immer angegeben), möglich sind jedoch auch Einzelsaaten von ein-, über- und mehrjährige Pflanzen:
  • Grobkörnige Mischungen sollten gedrillt oder bei Breitsaat mit leichter Saategge eingearbeitet werden.

  • Im folgenden oder zweiten Jahr wird die Gesamtfläche nach dem gleichen Verfahren bearbeitet, dabei aber die positive Wirkung der Fruchtfolge berücksichtigt.

  • Ein solcher Wildacker bietet ganzjährige Äsung, ohne dass lästige Unkräuter und insbesondere Quecken das Pflanzenwachstum beeinträchtigen.

  • Außer den reinen Wildäsungspflanzen, sind auch in der Landwirtschaft üblicherweise für den Zwischenfruchtanbau genutzte Pflanzen geeignet (fertige Zwischenmischungen oder Einzelssaaten wie z.B. Ölrettich, Buchweizen, Phacelia u. a..)

  • Sollen die Pflanzen auch im Winter als Nahrung dienen, so sind frostmittelresistente und frostharte Pflanzenarten zu wählen (z.B. „Herbst- und Wintermischung“ oder Einzelsaaten wie z.B. Winterraps, Winterrübsen, Winterwicken).

  • Dabei ist der Anbau von Wildackergemengen den Monokulturen zu bevorzugen, denn Mischungen bieten allen Wildarten eine abwechslungsreiche und oft auch mindestens zweijährige Nahrungsgrundlage.

Zu beachten:

  • Die Haltbarkeit der Samen im keimfähigen Zustand ist bei den einzelnen Pflanzen von unterschiedlicher Dauer; in jedem Fall ist die Zeit der Aufbewahrung begrenzt und auch von der Art der Lagerung abhängig.

  • Nach zahlreichen Untersuchungen erhalten Roggen & Hirse ihre Keimfähigkeit etwa zwei bis drei Jahre, Raps, Rübsen, Kohl, Weizen und Hafer mindestens drei Jahre.

  • Die meisten Keim- und Auflaufschäden werden durch Umweltfaktoren verursacht:

    • Bei zu früher Aussaat sind niedere Bodentemperaturen ausschlaggebend für schlechte Keimung.

    • Zu flache Aussaat in eine ausgetrocknete obere Bodenschicht kann genauso zu Fehlschlägen führen, wie das zu tiefe Ausbringen kleinkörniger Samen.

    • Oftmals keimen die Pflanzen normal, beim Auflaufen jedoch werden die empfindlichen Keimlinge durch starke Nachtfröste abgetötet.

    • Vielfach verkannt werden die Schäden, die tierische Schädlinge als Verursacher haben.

      • Bei umgebrochenen Wiesen und Brachflächen können die Larven der Wiesenschnake zu Totalausfällen führen.

      • Bei späten Saaten werden insbesondere die jungen Keimblätter der Kreuzblütler wie Kohl, Rüben und Raps bei Hitzeperioden oft innerhalb weniger Tage durch Erdflöhe vernichtet.

      • Auf feuchten Standorten, insbesondere im und am Wald sind häufig Schnecken für den Kahlfraß der jungen Wildackerpflanzen verantwortlich.